Spanien – Vorreiter im Abtreibungs- und Sexualstrafrecht?

Die seit 2020 amtierende neoreformistische Regierung im spanischen Staat, bestehend aus sozialdemokratischer PSOE und linkspopulistischer Podemos, hat in diesem Jahr einige Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, die verschiedenste Bereiche der geschlechtsspezifischen Unterdrückung betreffen und künftig für mehr reproduktive Rechte und härtere Strafen bei geschlechtsspezifischer Gewalt führen sollen.

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Vergesellschaftung der Hausarbeit

Obwohl Frauen rund 60 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Haus- und Sorgearbeit – Kochen, Putzen, Kinder- und Krankenbetreuung – aufbringen als Männer, werden weder diese Arbeit noch die sie Ausübenden besonders geschätzt. Nicht nur nicht gewürdigt wird die Hausarbeit, sie wird größtenteils nicht einmal als Arbeit wahrgenommen. „Niemand bemerkt sie, es sei denn, sie wird nicht gemacht.“ (Barbara Ehrenreich, 1975)

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Neues Abtreibungsrecht in Polen – dunkle Zukunft für Frauen

Der 27. Januar 2021 erwies sich als ein dunkler Tag in der polnischen Geschichte. Ein fast vollständiges Abtreibungsverbot trat in Kraft, das Frauen die Rechte über ihren Körper verweigert und dies mit dem Begriff „Pro Life“ verherrlicht. Kämpferische Proteste, die im ganzen Land nach der Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs ((Trybunał Konstytucyjny; Verfassungstribunal) vom 22. Oktober stattfanden, hatten dessen Inkrafttreten über Monate verzögert. Ende Januar veröffentlichte Staatspräsident Andrzej Duda jedoch den Gerichtsbeschluss, der somit in Kraft tritt.

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Corona, Krise und doppelte Belastung der Frauen

Seit mehr als einem Jahr stellt die Pandemie unser Leben auf den Kopf. Rund 110 Millionen Menschen sind (Stand: Mitte Februar 2021) offiziell am Corona-Virus erkrankt, beinahe 2,5 Millionen sind verstorben. Ausgangsbeschränkungen, Atemschutzmasken, Arbeitslosigkeit – die Liste mit Dingen, die nun zu unserem Alltag gehören, ist lang. Angst um Freund*innen, Familie, die eigene Existenz. Gerade Letzteres stellt sich für viele Arbeitende.

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Was sind Femizide und was dagegen tun?

Laut offiziellen Zahlen waren weltweit 80% der Mordopfer im Jahr 2017 männlich. Wieso beschäftigen wir uns dennoch mit dem Phänomen Femizid? Das Wort wurde seit 1976 von der Soziologin Diana Russel geprägt, das zentrale Element dabei ist, dass es nicht einfach nur um Frauen geht die ermordet werden, sondern um Frauen die aufgrund ihres Geschlechts ermordet werden. Dieses Spektrum geht von Mord im Rahmen sexueller Gewalt bis hin zu Ehrenmorden. Motive sind zum Beispiel die Nichterfüllung „weiblicher Pflichten“, die Überschreitung „weiblicher Grenzen“, der Vorwurf der Hexerei, zu niedrige Mitgift oder schlicht und ergreifend die Tatsache, dass man kein männlicher Nachfolger ist, der das Familienerbe fortführen kann.

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Flucht und Sexismus

Die Reisen von Frauen, intersexuellen und nichtbinären Menschen, die nach Großbritannien einwandern, werden durch die Bedrohung durch sexuelle Übergriffe, Ausbeutung und Gewalt erschwert und gefährlich. Wenn sie in Großbritannien ankommen, sehen sie sich den rassistisch-frauenfeindlichen, -homophoben und -transphoben Strukturen des britischen Einwanderungssystems gegenüber.

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Frauen und LGBT+ Personen in der Krise und dem Rechtsruck

Seit der letzten Finanzkrise im Jahr 2008, und spätestens seit dem Höhepunkt der „Flüchtlingskrise“ 2015, können wir weltweit ein Erstarken der politischen Rechten beobachten. In den vergangenen Jahren gelang es einigen rechtspopulistischen Parteien an Einfluss zu gewinnen und manchen sogar, eine Regierung zu stellen. Das beobachten wir nicht nur in Europa mit der FPÖ in Österreich, der deutschen AfD oder dem Rassemblement National in Frankreich, sondern auch international. So sitzen zum Beispiel Bolsonaro in Brasilien, Modi in Indien, Trump in den USA oder Putin in Russland an der Macht, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie alle verfolgen einen rechtspopulistischen Kurs, der sich gegen das politische Establishment richtet, gegen Minderheiten vorgeht und durch Angst und Hass die Gesellschaft spaltet.

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Femvertising – Kann Werbung antisexistisch sein?

Immer mehr Unternehmen bedienen sich dem Wort “Feminismus” und starten große Kampagnen in denen Geschlechterbilder in Frage gestellt werden. Gillette brachte mit der neuen Werbung „We believe: The best men can be“ erst vor kurzem viel Aufregung hervor. Die Meinungen spalteten sich überwiegend in zwei Richtungen: Die einen tobten voller Entsetzen über die vermeintliche Verallgemeinerung des „männlichen Charakters“ und die anderen sprachen ganz gerührt von einem erfolgreichen Bestandteil der Frauenbewegung. Beide Ansichten sind mit starker Vorsicht zu betrachten, wobei sich dieser Artikel weniger mit den ach so gekränkten Männern befasst, die sich gegenseitig beweisen, wer seinen Gillette-Rasierer am weitesten aus dem Fenster werfen kann. Wir wollen stattdessen der Frage nachgehen ob Antisexismus einen Platz in der Werbung hat und inwieweit ein profitorientiertes Unternehmen die Befreiung der Frau überhaupt fördern kann.

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Phänomen Femizid – von den Ursachen der Frauenmorde über den Bedarf einer antisexistischen und antirassistischen Gegenbewegung

Eine am 8. Jänner von ihrem Ehemann erstochene vierfache Mutter, tags darauf der Mord einer 50-Jährigen durch ihren Ex-Mann – die sich in den letzten Jahren in Österreich häufenden Frauenmorde, sogenannte Femizide, gehen auch im neuen Jahr weiter. Ausschließlich Frauen wurden im Jänner getötet, Anfang Februar kam dann das erste männliche Opfer hinzu. Bei der aktuellen intensiven Diskussion über Gewalt an Frauen schwingen jedoch immer auch andere gesellschaftspolitische Themen mit – das Problem ist nämlich nicht als bloße Anhäufung von Einzelfällen zu verstehen, sondern in einen breiteren Kontext einzuordnen.

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