Finger weg von unseren Lehrer*innen!

Leistungs- und Output-orientierte Gestaltung der Lehrer*innengehälter – eine weitere Forderung des Bildungsprogramms von FPÖ und ÖVP. Auch auf Nachfrage weigerten sich die Parteien näheres dazu zu sagen, wie denn das passieren sollte, so bleiben uns einmal wieder nur Mutmaßungen. Und bei dieser Konstellation scheint es realistischer das Schlimmste zu befürchten als das Beste zu hoffen.

Natürlich wäre es wünschenswert mehr auf die Schüler*innen und ihr Feedback zu hören. Dass zahlreiche Beschwerden über den*die selbe*n Lehrer*in oft scheinbar ungehört verhallen und keinerlei Konsequenzen nach sich ziehen ist eine Frechheit! Dass pragmatisierte Lehrer*innen selbst bei schwerwiegenden Vorwürfen oft nur von Schule zu Schule geschoben werden ist unvereinbar mit qualitativ hochwertiger Bildung! Doch ist es zweifelhaft ob es das Ziel dieser Reform sein soll den Schüler*innen mehr Gehör zu verschaffen…

Viel realistischer scheint es, dass sich diese Reform auf alle, Schüler*innen und Lehrer*innen, negativ auswirkt. Viele Lehrer*innen würden wohl wenn die Höhe ihres Einkommens (und damit die Sicherheit ihrer Lebensstandards) gefährdet ist den Druck, der dadurch entsteht, bewusst oder unbewusst, an ihre Schüler*innen weitergeben. Leistung würde noch mehr in den Vordergrund rücken, Spaß am Lernen und Hintergrundwissen vernachlässigt werden. Alles würde guten Testergebnissen untergeordnet werden, was sich nachweislich schlecht auf Leistung von Schüler*innen auswirkt.

Bildung funktioniert stets dann am besten, wenn ein gutes Verhältnis zwischen allen beteiligten Personen besteht – ein Verhältnis auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt. Doch dieses Verhältnis droht unter solchen Reformen massiv zu leiden.

Wir wollen motivierte Lehrer*innen, nicht überlastete und verzweifelte! Wir wollen in die Schule gehen um etwas zu lernen, nicht um stupide Leistungen zu erbringen! Wir werden uns das nicht einfach so gefallen lassen!

Deshalb gehen wir am Tag der Regierungsangelobung nicht in die Schule, sondern auf die Straße! Wir treffen uns um 8:30 Uhr bei Landstraße/Wien Mitte zum Schulstreik gegen diese Regierung und ihre bildungsfeindliche Politik!