Weltweiter Klimastreik

Beim heutigen internationalen Klimastreik waren, nicht nur in Wien, tausende Jugendliche auf der Straße, um gegen die aktuelle weltweite Klimapolitik zu demonstrieren. International waren in 123 Ländern Schüler*innen auf der Straße. Und es war auch schon längste Zeit, genau dies zu tun und ein Zeichen zu setzen gegen Umweltverschmutzung und Ausbeutung ganzer Gebiete, Regionen und Länder, nur für die Profite Weniger. Die Auswirkungen davon sind jetzt stärker zu spüren als je zuvor. Verschiedenste Inselstaaten fangen an, mehr und mehr im Meer zu versinken, Klimakatastrophen werden zu fast alltäglichem Problem und auch in Österreich sind schon erste Auswirkungen zu spüren.

In den letzten Jahren gab es erstmals mehr Tode durch Hitze als durch Verkehr. In den Jahren 2013, 2015 und 2017 starben bis zu 479 Menschen durch Verkehrsunfälle, während die Zahl der Tode durch Hitze bis auf 1122 gestiegen ist.1

Greta Thunberg und die „Fridays for Future”-Bewegung haben hier schon gute Ansätze geliefert, diese können aber auch noch sehr ausgebaut und angepasst werden.

„Fridays for Future“, die sich als Reaktion auf Greta Thunbergs wöchentlichen Klimastreik gegründet haben, haben auch in Wien den Streik maßgeblich organisiert. Wir haben als Bündnis „Schulstreik gegen Schwarz-Blau“ auch für diese Demonstration aufgerufen, denn uns ist klar: Der Klimawandel ist ein höchst politisches Thema. Der Zugang von „Fridays for Future“ ist es an Einzelpersonen zu appellieren und Regierungskritik, die sich nicht auf die Erhöhung des Tempolimits auf Autobahnen bezieht, so gut es geht vermeiden zu wollen. Es soll damit eine breite zivilgesellschaftliche Bewegung geschaffen werden. Wir als junge Menschen und Schüler*innen haben aber eine politische Meinung zu diesem Thema, und die lassen wir uns sicher nicht verbieten. Wir sind nicht hier um euch zu gefallen, wir sprechen auch die unangenehmen Wahrheiten aus. Das heißt das für uns klar ist, dass im Kapitalismus eine wirklich nahhaltige Welt nicht möglich ist. Die Erde zu retten bedeutet auch zeitgleich dieses Wirtschaftssystem überwinden zu müssen. Natürlich gibt es Leute, die das anders sehen und andere Meinungen dazu haben. Wir können uns gemeinsam für Klimagerechtigkeit einsetzen auch wenn wir andere Vorstellungen davon haben, wie wir dort hinkommen. Aber keiner kann uns absprechen mit unseren eigenen politischen Ideen und Forderungen für eine sinnvolle Klimapolitik einzutreten. Wir hören oft genug was man nicht darf und nicht machen soll. Gerade in einer Jugendbewegung sollten wir gemeinsam unsere Inhalte bestimmen und uns nicht von irgendwelchen Erwachsenen erklären lassen, wie wir aufzutreten haben, damit wir „gefallen“.

Auch in Österreich sind schon Auswirkungen des Klimawandels zu spüren. Die schwarz-blaue Regierung macht allerdings nicht viel, um es bei diesen wenigen Auswirkungen zu belassen. Noch gilt Österreich als eines der Vorzeigeländer, was Klimaschutz, vor allem im Bereich der Energieproduktion, angeht (innerhalb Österreichs wird Energie nur noch durch erneuerbare Energien erzeugt, allerdings wird Atomstrom aus anderen Ländern angekauft). Mit Projekten wie der 140 km/h Grenze auf Autobahnen von Verkehrsminister Hofer, oder der Verlängerung des Kaufvertrags französischer Atomenergie, wird das Klima alles andere als geschont.

Bei der Pariser Klimakonferenz 2015 haben sich 196 Staaten darauf geeinigt, die globale Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius, möglichst 1,5 zu senken. Österreich gilt, wie erwähnt, als Vorzeigebeispiel was CO2 Emissionen angeht. Wenn wir aber so weiter machen, wie wir es jetzt tun, und nichts geändert wird, steuern wir auf eine durchschnittliche Erwärmung um ca. 5,5 Grad bis 2030 zu.

Ein großes Augenmerk dieser Regierung liegt auf nationaler Industrie. Wie sehr die Umwelt dadurch belastet wird, und was für Folgen diese Belastung für unsere Zukunft haben wird, darüber denkt Schwarz-Blau nur ungern nach. Gerade für uns Jugendliche kann das unglaubliche Folgen haben. Wir sind die Generation von morgen, wir müssen in 20, 30, 40 Jahren mit dem Klima und der Umwelt zurechtkommen. Zeitgleich wird uns aber nicht zugetraut, dass wir eine eigene politische Meinung haben können, und wenn wir dann auf die Straße gehen, um zu demonstrieren und den Regierenden zu zeigen, dass wir mit ihrer Politik nicht zufrieden sind, werden wir nur mit einem Schmunzeln beiseite geschoben und auf das Schulschwänzen reduziert. Die Jugend ist der Sündenbock der Gesellschaft und mit Themen wie diesen, die nicht nur für uns, sondern für alle von riesiger Bedeutung sind, egal ob sie es einsehen möchten oder nicht, können wir zeigen, dass wir nicht in unserer eigenen Welt leben, keine Ahnung vom aktuellen politischen Weltgeschehen haben oder uns „eh alles egal ist“.

Das Thema Klimapolitik ist noch nicht abgeschlossen. Noch lange nicht. Es wird sogar, im Gegenteil, immer wichtiger. Wir werden also weiterhin auf die Straße gehen. Jugendliche sind die, die noch am längsten mit den Konsequenzen der Umweltzerstörung leben müssen. Umso besser, wenn gerade sie öffentliche Entrüstung über das Fernbleiben vom Unterricht auslösen können. Konsequente Klimapolitik, die wirkliche Veränderung schafft, muss aber noch einen Schritt weiter gehen. Wir müssen gegen diese Regierung, die nur die Interessen der Unternehmen im Sinn hat kämpfen. Wir müssen gegen den globalen Rechtsruck kämpfen, der den Klimawandel und wissenschaftliche Fakten zur Umweltverschmutzung einfach verleugnet oder ignoriert. Wir müssen eine Alternative zu diesem Wirtschaftssystem vorlegen, das einfach nicht und wieder nicht nachhaltig produzieren kann. Und zu guter Letzt müssen wir uns unabhängig organisieren, denn nur gemeinsam sind wir stark!

Es ist unglaublich wichtig, gerade jetzt als Jugendliche*r auf die Straße zu gehen und den Leuten zu zeigen, was unsere Meinung ist. Gemeinsam können wir eine bessere und längere Zukunft für uns heraus-, und die Machthabenden niederschlagen.


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