1. Mai: Kampftag der Arbeiter*innenklasse

Der 1. Mai ist ein bedeutsamer Kampftag der Arbeiter*innenklasse, an dem wir auf die Straßen gehen und uns gegen das kapitalistische System stellen. Gerade dieses Jahr spielt der 1. Mai eine besonders große Rolle, da die Schwarz-Blaue Regierung 2018 am absolutem Tiefpunkt angekommen ist. Die politischen Angriffe gegen Arbeiter*innen, Migrant*innen, Jugendliche oder Frauen werden immer größer und schlimmer. Mit neuen Gesetzen, die uns mehr Arbeitsstunden pro Tag auferlegen und unsere Freiheit Stück für Stück eliminieren, aber auch wegen massiven Kürzungen beim AMS und Plänen Hartz-IV-ähnliche Zustände hier zu errichten brauchen wir starken Widerstand. Es ist unglaublich wichtig, in Zeiten neoliberaler Wirtschaftspolitik und des Sozialabbaus, Solidarität zu zeigen, sich zu organisieren und für Gerechtigkeit zu kämpfen.

Die Anfänge des 1. Mais liegen viele Jahre zurück. Am 1. Mai 1856 gab es die ersten Massendemonstrationen in Australien. Unsere Genoss*innen kämpften für den Achtstundentag und ließen sich nicht länger gefallen, wie ein paar Superreiche über ihr Schicksal entschieden und sie bis auf das Letzte ausbeuteten. 1886 richtete sich auch die nordamerikanische Arbeiter*innenbewegung zum Generalstreik auf. Sie waren es satt, nur ein wertloses Mittel einer perversen Maschinerie zu sein. Bei diesem Ereignis kamen vermutlich mehr als zwei Dutzend Menschen ums Leben.

Der 1. Mai erreichte Österreich 1890, als an diesem Tag, die bis dahin größte Kundgebung, stattfand. 100 000 Teilnehmer*innen versammelten sich im Prater. Der erste Mai erlangte immer mehr Anerkennung und wurde 1907, schon in mehr als der Hälfte der Kollektivverträge, mit der Arbeitsruhe verbunden, doch erst am 25.4.1919, in der ersten Republik, zum Staatsfeiertag erklärt. Die Menge fand sich bis 1932 auf der Ringstraße zusammen und marschierte vor das Rathaus. Die Regierung versuchte oftmals die Demonstrationen durch das brutale Eingreifen der Polizei aufzulösen und beendete somit das Leben mehrerer Arbeiter*innen. Nach dem Verbot von Kanzler Dollfuß und dem darauffolgenden nationalsozialistischen Regime, wurde erst 1946 die Maifeiern wiedereingeführt und durch die Unabhängigkeit und dem Neutralitätsgesetz von Österreich, als Staatsfeiertag erklärt.

Die letzten Jahre verlor dieser Tag jedoch an massiver Ernsthaftigkeit, da die Sozialdemokratie diesen Tag auf absurde Art und Weise für sich adaptiert hat. Er fungiert praktisch nur mehr als reines Schaulaufen der sozialdemokratischen Partei, die seit Jahren die Interessen der Arbeiter*innen verrät (man denke bspw. an die zahlreichen Sparpakete, wo die Kosten der Krise auf die Massen abgewälzt wurden, den Rechtsruck und den zahlreichen Anbiederungen an die FPÖ, …) und untergräbt die große Bedeutsamkeit, die der erste Mai durch die Arbeiter*innenbewegung der vergangenen Jahre erlangt hat. Noch dazu kommt die unfassbare Aktualität der Achtstundentag-Diskussion. Wie kann es sein, dass wir nach über 150 Jahren, auf dieselbe Problematik stoßen?

Zusätzlich findet am 1. Mai eine Demonstration gegen die Zerschlagung der AUVA statt. Schwarz-Blau fordert eine Einsparung von 500 Mio. Euro in der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, was quasi einer Auflösung der AUVA gleichkommt. Die Folge dieser Reform wird manchen Arbeiter*innen das Leben kosten.

Eine Regierung, die so verantwortungslos mit der Existenz anderer Menschen spielt, wird von uns aufs Höchste verurteilt. Wir wollen am ersten Mai, auf die Straßen gehen und unsere kritische Position hineintragen. Lasst uns alle an diesem Kampftag teilnehmen und uns laut gegen die Ungerechtigkeit stellen!