Schulstreik – Was wir schon erreicht haben und wie es weitergehen soll!

Schulstreik; 02.04.09, 20.04.09 und 24.4.09 Was wir schon erreicht haben… …und wie es weitergehen soll! Schon vor dem ersten Schulstreik hat es geheißen, wir SchülerInnen wären von den LehrerInnen „instrumentalisiert“ worden und hätten keinerlei eigene politische Meinung, beziehungsweise politisches Interesse oder Engagement. 3.000 SchülerInnen widerlegten diese Meldungen jedoch tatkräftig, als sie am 02.04. auf die Straße gingen. In unzähligen Schulen waren Mitglieder der Jugendorganisation REVOLUTION, und anderen Organisationen wie der Funke unterwegs um die SchülerInnen über diesen ersten Streik zu informieren. Doch Lob gebührt garantiert auch den vielen Freiwilligen die im Hintergrund für den Streik gearbeitet haben. Sei es durch Massen- Sms oder spontane KlassensprecherInnentreffen in den Schulen – alle drei Streiks hatten auch ein starkes spontanes Element. Auch wenn es an vielen anderen Schulen, zum Beispiel in Niederösterreich, an Information mangelte, haben es 3.000 SchülerInnen trotz alledem geschafft, die Frau Bildungsministerin Schmied ein Stückchen von ihrem hohen Ross zu stoßen. Nach dem ersten Schulstreik ging ihre Forderung praktisch augenblicklich von zwei Stunden auf eine Stunde runter. Doch nicht einmal mit einer halben Stunde Mehrarbeit wären Lehrer und Schüler einverstanden. Deshalb gingen wir wieder auf die Straße. Der Schulstreik am 20.04. war noch viel größer als der am 02.04. Auch wenn es in Wien laut Polizei, selbst mit 2.500 SchülerInnen weniger als ein paar Wochen zuvor waren, hatten sich in ganz Österreich 10.000 SchülerInnen auf die Barrikaden gestellt. In fast allen Landeshauptstädten –außer in Klagenfurt- machten SchülerInnen ihrem Frust lauthals Luft. Androhungen wie unentschuldigte Fehlstunden und disziplinäre Maßnahmen für alle Streikenden hielten kaum jemanden ab. Slogans wie „Nein, nein, nein, zur Mehrarbeit!“ „Claudia Schmied ist Bildungsterrorist“, „Bildung bloß für Reiche? Nur über unsre Leiche!“, „Bildung für alle, sonst gibt’s Krawalle““ und „Wir sind hier und wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut“, machten deutlich wofür wir kämpften. Es ging auch um die Interessen der lohnabhängigen Allgemeinheit. Wenn es durch gegangen wäre, dass Lehrer unbezahlt mehr hätten arbeiten müssen, hätte sich keine andere Berufsgruppe mehr „sicher“ fühlen können, dass ihnen nicht das gleiche Schicksal droht. Außerdem wollen wir den Generationen nach uns die Möglichkeit auf eine bestmögliche Ausbildung zukommen lassen. Warum soll das Einkommen der Eltern darüber bestimmen, wie unsere Zukunft auszusehen hat? Der zweite Schulstreik brachte uns wieder ein großes Stück weiter: Claudia Schmied widerrief ihre Forderungen für Mehrarbeit. Ein Erfolg? Bestimmt, doch der nächste Aufreger ließ nicht lange auf sich warten: Die Gewerkschaftsspitze einigte sich am Tag des Streiks mit der Frau Bildungsministerin auf einen faulen Kompromiss: Die LehrerInnen müssen nicht mehr zwei Stunden, sondern LehrerInnen und wir SchülerInnen fünf Tage mehr arbeiten. Die Schulautonom freien Tage wären gestrichen. Es ist klar, auf wen bei dieser Einigung geachtet wurde. Nämlich auf die privilegierte Gewerkschaftsspitze. Diese brauchen nämlich sowieso keine Angst haben ihren Job zu verlieren, sie haben ohnehin genug Geld im Börserl und müssen sich keine Sorgen um die Zukunft zu machen. Die, die davon wirklich betroffen sind, LehrerInnen und SchülerInnen, wurden vollkommen vergessen. Nach allgemeiner Empörung wurde neu verhandelt. Fortan würden uns zwei Tage weiterhin frei bleiben. An diesen Tagen hätten die LehrerInnen „freiwilligen“ Förderunterricht anzubieten. Das würde im Prinzip bedeuten, dass nur mehr die „guten Schüler“ sich ein verlängertes Wochenende leisten können. Alle Versuche der Bildungsministerin die Mehrheit wieder zu besänftigen, scheiterten jedoch und stoppten uns nicht mehr. Seit Dienstag, 21.04. wurden neue Plakate und Transparente gebastelt. Massen- sms erreichten jedeN SchülerIn in Österreich mit einem Handy. Und wer kein Handy hatte erfuhr die brennende Neuigkeit von seinen Freunden: Die SchülerInnen gehen wieder auf die Straße! Dieses Mal gab es bei den meisten das Gefühl, es ginge noch viel mehr um die Interessen von uns SchülerInnen als bei den zwei letzten Streiks. Allein in Wien schafften wir es 30.000 SchülerInnen zu mobilisieren. Österreichweit waren rund 60.000 engagierte Jugendliche in Streik getreten. Wobei die zweite Zahl aus den Medien stammt, die in solchen Fällen zu starken Untertreibungen neigt. Der Schulstreik übte enormen Druck aus, der das Bildungsministerium anscheinend aber noch nicht vollends erreicht hat. 30.000 schafften es die U3 für eine Zeit lang lahm zu legen, den Stephansplatz so voll wie schon lange nicht mehr zu stopfen und soziale Unterschiede für vier Stunden beiseite zu legen. Claudia Schmied sagte zwar, sie würde unsere Aktivitäten „ernst nehmen“, die Pläne jetzt aber nicht mehr verändern. Fest steht: Wir wollen unsere freien Tage wieder haben! Nur weil wir „mehr Bildung“ bekommen, heißt das noch lange nicht, dass diese besser wird. Genervte Lehrer und Schüler an „Zwickeltagen“ werden nicht das erwünschte Ziel bringen: Eine Verbesserung des Bildungssystems. Jetzt! Mehr Geld muss dafür her, anstatt es den Banken- und Konzernchefs zu schenken! Wir sind es, die in absehbarer Zukunft die Frage aufwerfen: Wem sollen die Schulen, Universitäten, Betriebe und Banken gehören? Den StaatsbürokratInnen & den KapitalistInnen oder uns allen?. Die Zukunft lautet echte Demokratie, und echte Demokratie lautet Sozialismus. Und dafür werden wir noch einige Male auf die Straße gehen! Unsere Aufgabe ist es jetzt den Kampf weiterzuführen, bis die Reform zurückgezogen wird! * Nein zum faulen Kompromiß! Unbefristeter Streik der SchülerInnen und LehrerInnen gegen die Reform! * Organisieren wir uns in der Schule auf eigene Faust! Bilden wir an jeder Schule SchülerInnenkomitees, die den unbefristeten Streik planen und gemeinsam durchsetzen. JedeR SchülerIn, der für den Streik und gegen die Reform ist soll sich darin organisieren und mitentscheiden können! Machen wir aus den spontanen Streiks eine bewußte Streikbewegung! * Massive Aufstockung des Bildungsbudgets! Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne! – Vera

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Schulstreik organisieren

Willst auch du aktiv werden? Willst du, bei einem Schulstreik dabei sein? Willst du der Bildungsministerin ordentlich in die Suppe spucken? Hier sind die Dinge die du tun kannst… Schulstreik organisieren Was jeder von uns tun kann Schulstreik organisieren! Was jeder von uns tun kann. Wiedereinmal sollen wir für die Wirtschaftskrise zahlen. Wenn es nach den Einsparungsplänen von Bildungsministerin Schmied geht, dann soll: jede Lehrerin und jeder Lehrer (ohne Bezahlung) eine Klasse mehr unterrichten. (Ca. 14.000 verlieren dadurch ihren Job als LehrerIn.) und wir Schüler und Schülerinnen sollen uns dann zufrieden geben mit gestressteren LehrerInnen, und schlechterem Unterricht. Damit das aber nicht passiert müssen wir gemeinsam Widerstand leisten! Mehrere Schulen in Österreich haben bereits gestreikt (Vorarlberg, Graz) und in vielen anderen Schulen laufen bereits die Vorbereitungen für einen gleichzeitigen Schulstreik! Willst auch du aktiv werden? Willst du, bei einem Schulstreik dabei sein? Willst du der Bildungsministerin ordentlich in die Suppe spucken? Hier sind die Dinge die du tun kannst: 1.Phase: Vorbereitung Setz dich in Kontakt mit uns. Ruf uns an. Sag uns aus welchem Bundesland du kommst, und in welche Schule du gehst. Vielleicht sind noch andere AktvistInnen in deiner Nähe, mit denen wir dich vernetzen können. Ob es gelingt einen großen (österreichweiten) Schulstreik zu organisieren, hängt davon ab, wie viele Schulen wir auf die Straße bekommen können. Sprich also mit Freunden und Freundinnen, dass sie dir helfen sollen. Versuch auch mit der Schulsprecherin oder dem Schulsprecher in Kontakt zu treten und versuch ihn oder sie für Protestmaßnahmen zu überzeugen. Sei aber nicht enttäuscht, wenn das nicht klappt. Geht mit Listen von Klasse zu Klasse und bringt in Erfahrung, wie viele Leute, bei einem Schulstreik mitmachen würden. Wir haben schon so eine Liste gemacht, hier kannst du sie runterladen: „LINK“ Wenn deine Liste voll ist: Ruf uns an, und sag bescheid, wie viele SchülerInnen dabei sind. dann mach eine Kopie davon und überreich sie den LehrerInnen in deiner Schule. Sie sollen wissen, dass wir hinter ihnen stehen. Wenn du mehrere aktive Leute um dich gesammelt hast, dann gründet ein Aktionskomitee. Wenn es irgendwelche Probleme gibt, (z.B.: mit dem/r Direktor/in) dann ruf uns an. Für alle Probleme gibt es auch eine Lösung. 2.Phase: Mobilisierung Wir streiken! Am Donnerstag, den 2.April bleiben die Klassen leer! Wir treffen uns um 09.00 am Stephansplatz. Besonders wichtig ist auch allen klar zu machen, dass ein gelungener Streik nicht bedeuten zuhause zu bleiben, sondern auf die Straße zu gehen um unsren Protest laut und sichtbar zu machen! Damit es auch zu einer großen Beteiligung kommt, sollen folgende Schritte gesetzt werden: Flugblätter verteilen Plakatieren gehen SchülerInnenvollversammlung (kann von SchulsprecherIn einberufen werden) Aktionskomitee-Treffen Gemeinsames Transparente und Schilder malen für den Schulstreik. Laute Instrumente für die Demo mitnehmen 3.Phase: Der Streik Wie unser Streik aussieht hängt von mehreren Dingen ab. Wie viele Schulen streiken? Wie weit sind die Schulen voneinander Weg? Streiken die LehrerInnen am selben Tag? Gehen die LehrerInnen auf die Straße, oder sperren sie die Schule nur zu? Aber eines ist klar: Wenn wir SchülerInnen streiken, dann aber laut! Wenn wir streiken gehen wir auf die Straße und lassen es alle wissen! Anfangstreffpunkt In Jeder Schule, die sich am Streik beteiligt sollte ein Treffpunkt vereinbart sein, an dem wir uns treffen. (Das kann auch vor der Schule sein. (für die Vergesslichen.) Wir haben aber schon die Erfahrung gemacht, dass dann der Direktor aus der Schule raus kommt und ein Teil der SchülerInnen aus Angst zurück in die Schule gehen.) Den Streik vergrößern,Von Schule zu Schule gehen! Ist die SchülerInnenhorde ersteinmal versammelt, sollten wir losgehen, hin zu anderen bekannten Schulen und dort spontan, die SchülerInnen aus den Klassen holen. Dies ist eine Aufgabe für die wahren HeldInnen, die mutig sind und ohne Scham einfach in die Klassen reingehen, und die SchülerInnen auffordern mitzustreiken. Demonstration durch die Stadt Haben wir erst mal alle näheren Schulen abgeklappert, fahren wir gemeinsam zum Stephansplatz. Dort beginnt die gemeinsame Demonstration für alle. Parolen, Sprüche, Trommeln Gute Parolen sind ein Muss für jede Demo. Ohne Parolen, keine gute Laune. Trommeln und Transparente tun auch ihren Zweck. Wir wollen ja schließlich auf uns aufmerksam machen. Reden, Ansprachen, die das Feuer des Widerstandes in den Herzen entfachen lassen Am Anfang und am Ende einer guten Demonstration steht eine Rede. Sie soll noch mal darauf hinweisen warum wir uns versammelt haben. Warum wir Widerstand leisten. Und warum es nicht das letzte Mal gewesen ist, dass wir hier auf der Straße stehen. 4.Phase: Wie geht’s weiter? Ein Streik/Demo reicht nicht aus um die Regierung in die Knie zu zwingen. Vorbei ist unser Kampf gegen die Einsparungspläne, erst wenn sie voll und ganz zurückgenommen werden. Der Widerstand muss also weitergehen. Wir müssen uns längerfristig organisieren! Das ist wichtig! SchülerInnen-Demokratie und Basiskomitees von unten Deswegen sollte nach der Demo noch am selben Tag, oder zumindest innerhalb von wenigen Tagen (damit die Stimmung nicht verloren geht) eine Aktions-Komitee-Versammlung bzw. SchülerInnenkonferenz auf jeder Schule stattfinden/organisiert werden (Gerade hier kommt ein engagiertes SchülerInnen-Aktionskomitee zum Einsatz, dass sich schon in den Tagen zuvor gebildet haben sollte). Jede und jeder SchülerIn, der die Reform verhindern will, soll teilnehmen dürfen, auf gleichberechtigter Ebene. Dort soll unser Widerstand und wie er weitergehen soll diskutiert und demokratisch beschlossen werden. VertreterInnen/Delegierte sollen gewählt werden, die bei schulübergreifenden/bundesweiten Konferenzen wie auch bei Treffen mit der LehrerInnenschaft bzw. Gewerkschaft teilnehmen sollen. Gewählte SchülerInnen-VertrerInnen sollen stehts dem Willen der Basis verpflichtet sein und jederzeit auch wieder abwählbar. Im Laufe der Proteste kann sich eine neue von unten organisierte SchülerInnendemokratie entwickeln. Die neue SchülerInnendemokratie kann und muss als Rammbock gegen die Allmacht der DirektorInnen & Regierung ankämpfen und für die Interessen der SchülerInnenschaft und der Jugend kämpfen. Wir haben eine Welt zu gewinnen, jenseits von Krise, Krieg und Kapitalismus!

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Solidarität mit den LehrerInnen!

Die Ankündigung von Bildungsministerin Schmied die Arbeitszeit der LehrerInnen um zwei Stunden im Klassenzimmer zu erhöhen, und dies bei gleicher Bezahlung, führte nicht nur zu großer Entrüstung. Ebenjener Ärger, jene Sorge und jenes Entsetzen, das viele Menschen ergriff, brachte viele Geschehnisse und Grundsatzdiskussionen ins Rollen… Solidarität mit den LehrerInnen! Die Ankündigung von Bildungsministerin Schmied die Arbeitszeit der LehrerInnen um zwei Stunden im Klassenzimmer zu erhöhen, und dies bei gleicher Bezahlung, führte nicht nur zu großer Entrüstung. Ebenjener Ärger, jene Sorge und jenes Entsetzen, das viele Menschen ergriff, brachte viele Geschehnisse und Grundsatzdiskussionen ins Rollen. Die Medien stellen sich großteils auf Seite des Ministeriums und gegen die LehrerInnen. Diese werden als faul, egoistisch und unengagiert dargestellt und ihnen wird tagtäglich vorgeworfen sie würden sich der ach so nötigen Bildungsreform verwehren. Tatsache ist jedoch, dass dem Großteil der SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern diese Maßnahme nicht qualitätsfördernd sondern senkend erscheint. Zurecht! Auch bei Umfragen konnten wir feststellen, dass in den meisten Schulen die absolute Mehrheit der SchülerInnen sich mit ihnen solidarisieren. Trotzdem gab es im SIP eine Mehrheit von SchulsprecherInnen, die gegen einen Antrag zur Solidarität mit LehrerInnen stimmten. Wo bleibt da die demokratische Mitbestimmung aller SchülerInnen? Auch der Dachverband der Eltern handelt gegen die Interessen des Großteils der Mitglieder bzw. organisiert keinen konsequenten und aktiven Protest. Leider ist festzustellen, dass der Großteil der Bevölkerung sehr stark von den Medien beeinflusst wird. Dies reicht so weit, dass den SchülerInnen scheinbar nicht zugetraut wird eine eigene Meinung zu haben. Stattdessen wird den LehrerInnen vorgeworfen diese im Unterricht mit ihren Jobproblemen zu belästigen und für ihre Sache zu beeinflussen. Das nun sowohl von LehrerInnenseite als auch von uns SchülerInnen über Streiks nachgedacht, oder diese bereits geplant werden, ist wohl kaum erstaunlich. Denn diese Gruppen, die ständig unter unserem rückständigen Bildungssystem leiden, erkennen diese Maßnahme als das was es ist: Ein weiteres Sparen an unserer Bildung, während Banken Milliardenpakete erhalten. Ein massiver Angriff auf unser Bildungssystem. Eine weitere Dezimierung unserer Bildung und damit unserer zukünftigen Chancen.

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100 Jahre Jugendinternationale!

Hoch die internationale Solidarität! Diesen Artikel haben wir von unserer deutschen Schwestersektion übernommen (siehe www.onesolutionrevolution.de) Im August 1907 wurde in Stuttgart auf dem Internationalen Sozialisten Kongress die sozialistische Jugendinternationale gegründet. Aus 13 Staaten waren 21 Delegierte anwesend, die den Grundstein für eine internationale Organisation der Jugend legten. Im Jahr 1907 repräsentierten diese Jugendorganisationen mehr als 60 000 Jugendliche. Seit Ende des 19 Jhd. hatten sich wiederholt starke sozialistische Jugendorganisationen speziell in den skandinavischen Staaten und in Belgien und den Niederlanden gebildet, doch waren diese ersten Erfahrungen und Entwicklungen noch nicht konstant genug um eine internationale Koordinierung aufzubauen. In vielen europäischen Staaten musste sich die Jugend auch in der sozialistischen Bewegung erst mal behaupten, ihren Anspruch auf eigene Organe und Vertretung erkämpfen. Gerade von Seiten der Gewerkschaftsbürokratie und den reformistischen Rechten der 2.Internationalen gab es Widerstand gegen die Bestrebungen der Jugendverbände. Die Bürokraten und Parlamentarier sahen in unabhängigen Jugendverbänden eine politische Konkurrenz, welche sie lieber kontrollieren wollten. Für die Gründungsmitglieder der Jugendinternationale, um den ersten Sekretär Karl Liebknecht ergab sich die Notwendigkeit einer unabhängigen revolutionären Jugendorganisation aus der Stellung der Jugend im Zeitalter des Imperialismus. Neben dem Kampf gegen den Militarismus, war der Kampf für Bildung und Jugendschutz die Grundlage der sozialistischen Jugendinternationale von 1907. Das Eröffnungsreferat mit dem Titel „Militarismus und Jugend“ behandelte den sich zuspitzenden Rüstungswettlauf der imperialistischen Staaten und die Auswirkungen auf die internationale Jugend. Jugend und Krieg Im Jahr 1907 waren die Vorboten des ersten imperialistischen Weltkrieges zu erkennen, alle Staaten vergrößerten ihre Tötungsmaschenerie, neue Waffen wie Luftwaffe und C-Waffen wurden entwickelt und die stehenden Heere vergrößert. Eine Welle von nationalem Chauvinismus ging durch das Volk, jede Kolonialfrage wurde als Existenzfrage des eigenen Volkes diskutiert – der Rassismus von allen bürgerlichen Elementen als Ideologie verstreut. Erste Adressaten dieser nationalistischen Ideologie waren die Arbeiterklasse und die Jugend, eben die Klassen welche von den herrschenden Klassen damals Monarchie und Bourgeoisie, mittels der Wehrpflicht in den Krieg geschickt werden sollten. Liebknecht sah daher den besonderen Stellenwert einer sozialistischen Jugendorganisation, nur sie kann in der Jugend gegen den Militarismus vorgehen, nur sie kann zum revolutionärem Defätismus erziehen. Es war die Aufgabe der Jugendinternationale von 1907 die Jugend für den proletarischen Kampf, für die sozialistische Revolution zu gewinnen, um somit Millionen junger Männer vor dem imperialistischen Massaker zu schützen und diese gemeinsam mit der Arbeiterklasse in den revolutionären Krieg gegen Monarchie und Bourgeoisie zu führen. Die sozialistischen Jugendverbände sollten die Internationale Solidarität nicht als Phrase, sondern als praktische Überzeugung und Handlungsweise den jungen GenosenInnen und Genossen vermitteln. „Die Erziehung der Jugend in diesem Geiste, ist eine der wichtigsten Aufgaben des kämpfenden Proletariats, und die selbständige proletarische Jugendbewegung ist das wirksamste Mittel zu dieser Erziehung.“ (Liebknecht, Der Militarismus. Zweite Internationale Konferenz der Sozialistischen Jugendinternationale, Gesammelte Reden und Schriften, Band III) Seit 1908 war es dann im deutschen Kaiserreich Jugendlichen unter 18 untersagt sich politisch zu betätigen, auf Demonstrationen zu gehen oder an Versammlungen teilzuhaben. Der Kampf um die Jugend durch die Jugendorganisationen (in Deutschland FJO- Freie Jugendorg.) fand im Illegalen statt, die bürgerlich-reaktionäre Ordnung wollte keine selbständigen Jugendverbände, so wie sie auch der Jugend jedes Recht absprach und sie als Befehlsempfänger, billige Arbeitskraft und künftiges Kanonenfutter bewertete. Die unabhängigen sozialistischen Jugendorganisationen sollten der Jugend den Sozialismus vermitteln, ihre Kämpfe um Rechte und Jugendschutz mit den Kämpfen des Proletariats zusammen führen. Dies sollte natürlich auf Grundlage eines revolutionären Programms und mit Hilfe der Avantgarde der Arbeiterklasse geschehen, nur so können die Kämpfe gebündelt und gegen den gemeinsamen Feind, Staat und Bourgeoisie geführt werden. Mit dem Verrat der führenden Parteien der 2. Internationale 1914, dem Kriegseintritt Millionen Proletarier und Jugendlicher in den imperialistischen Krieg wurden auch die sozialistischen Jugendorganisationen vor die entscheidende Frage der Zeit gestellt: Sozialchauvinismus der Rechten oder revolutionärer Internationalismus der Linken Teile der 2. Internationale. Während des Krieges erschienen ca. 15 Ausgaben der Zeitung „Jugend-Internationale“, in der die Vertreter des Sekretariats entschieden Stellung nahmen gegen den Verrat der „Vaterlandsverteidiger“ in den Parteien und für einen revolutionären Internationalismus. Die Jugend hatte die „Internationale Solidarität“ anders gelernt und verstanden, große Teile der Aktivisten verließen die 2. Internationale und waren Gründungsmitglieder der Kommunistischen Internationale von 1919. In Deutschland war die Jugend ein großer Teil des Spartakusbundes und der später gegründeten KPD. Während des imperialistischen Krieges kämpften große Teile der Jugendinternationale gegen den Reformismus und Chauvinismus der kriegsführenden Arbeiterparteien. Die AktivistInnen haben entschlossen für den Internationalismus gekämpft und waren mit entscheidend für den Aufbau der kommunistischen Parteien nach dem 1.WK. „Bei dieser Sachlage in Europa fällt der Verbindung sozialistischer Jugendorganisationen die gewaltige und dankbare – dafür aber auch schwerere – Aufgabe des Kampfes für den revolutionären Internationalismus, für den wahren Sozialismus, gegen den herrschenden Opportunismus, der sich auf die Seite der imperialistischen Bourgeoisie geschlagen hat, zu.“ (Lenin, „Jugend-Internationale“, LW, 23, S. 163) Die Jugend ist die soziale Gruppe die mit am schärfsten von Imperialismus und Krieg bedroht wird. Die imperialistischen Staaten ziehen die Jugend zum Militär ein, schicken sie in den Krieg um dort die Lebensgrundlage und Zukunft der dortigen Jugend zu vernichten. Die Jugend ist Opfer des globalen Kapitalismus und Imperialismus – die Armut vernichtet Millionen junger Leben, die soziale Katastrophe in vielen Staaten der Welt gibt der Jugend keine Lebensperspektive. Dies war erst recht 1907, zur Gründung der Jugendinternationalen der Fall – dies bezeichnet aber auch die Situation der globalen Jugend 2007. Für den Aufbau einer neuen Jugendinternationale! Im Jahr 2007 befinden wir uns in einer vorrevolutionären Periode – der US Imperialismus und der ausgerufene „Krieg gegen den Terrorismus“ als aktuelle imperialistische Losung führen Krieg gegen die islamische Welt und erleiden täglich die anstehende Niederlage im Irak und Afghanistan. Die EU befindet sich im Aufbau als direkter ökonomischer und politischer Konkurrent zur USA wie auch die ersten eigenen militaristischen Schritte und Missionen zeigen. Das globale Kapital führt einen intensiven Kampf um Märkte und Profite, Angriffe auf Arbeitsrechte und Lohnkürzungen in den kapitalistischen Zentren und Entrechtung und Versklavung in den Halbkolonien sind die Folgen für die Arbeiterklasse und die Jugend. Diese imperialistische Periode, von manchen „Globalisierung“ oder „Neoliberalismus“ genannt hat einen breiten internationalen Protest und Widerstand hervor gerufen. Dort ist natürlich der direkte antiimperialistische Widerstand von den besetzten Völkern im Irak, in Afghanistan und Palästina, sowie der internationale Protest gegen die Globalisierung und deren Organe wie WTO, IWF oder die G8. Bei den diesjährigen Protesten in Rostock gegen den G8 Gipfel war die Jugend entscheidend für eine aktivistische Mobilisierung und den militanten Widerstand gegen die Repressionsorgane. Diese Jugend ist in vielen Kämpfen beteiligt, sei es in der Intifada im Gaza Streifen oder im Kampf gegen das CPE Gesetz in Frankreich – sei es in der amerikanischen Friedens –und Menschenrechtsbewegung oder als Student gegen das Militärregime in Pakistan, die Kämpfe der Jugend richten sich international gegen Kapitalismus und Imperialismus. Wir, von der unabhängigen internationalen Jugendorganisation REVOLUTION wollen die internationalen Kämpfe der Jugend zusammen führen, wollen eine sozialistische antiimperialistische Jugendinternationale aufbauen. Nach dem Vorbild von 1907 wollen wir die Jugend gegen Imperialismus und Krieg führen, wollen gegen die verbreiteten libertären und reformistischen Ideologien unter der Jugend ankämpfen und revolutionäre Organisationen aufbauen. Diese können dann die Kämpfe im Elternhaus, in der Schule, im Betrieb und an der Uni zusammen führen, können die Kämpfe der Jugend mit den Kämpfen der Arbeiterklasse verbinden. In Rostock hatten wir von REVOLUTION gemeinsam mit anderen antiimperialistischen Jugendorg. eine Veranstaltung mit dem Thema „Vorwärts zu einer neuen Jugendinternationale“ bei der konkrete Fragen der Zusammenarbeit angesprochen wurden. Wir von REVOLUTION, wollen die Aktionseinheit von Rostock unter den antiimperialistischen Bündnissen aufrecht erhalten, wollen weitere Schritte zur Vernetzung und Koordinierung der einzelnen Gruppen gehen, wollen die Kämpfe auf nationaler und internationaler Ebene bündeln, als Voraussetzung für den Aufbau einer sozialistischen Jugendinternationale! Die Kämpfe in Frankreich, Italien, Griechenland und Chile haben in den letzten Jahren die Dynamik und Kampfbereitschaft der Jugend gezeigt, dort wo das Bündnis mit Teilen der Arbeiterklasse zu Stande kam, dort konnten auch Teilforderungen durchgesetzt werden. Dort wo allein reformistische Jungkarrieristen die örtliche Mobilisierung für eigene Zwecke nutzen, dort ist der Widerstand auch zusammen gebrochen wie bei den Studentenprotesten in Deutschland. Dabei müssen wir gemeinsam mit der Avantgarde der Arbeiterklasse den Kampf um die politische Führung der ausgebeuteten und unterdrückten Klassen aufnehmen. Jugend und Arbeiterbewegung müssen auf revolutionärer Grundlage ihre Kämpfe vereinigen um somit eine neue Weltpartei der sozialistischen Revolution aufzubauen. Jugend und Arbeiterklasse müssen auf der Grundlage des revolutionären Internationalismus neue kommunistische Parteien aufbauen, müssen die Lehren aus Reformismus und Degeneration/Stalinismus ziehen und den antiimperialistischen Kampf koordinieren und organisieren. Die revolutionäre Jugendinternationale ist dabei ein wichtiger Schritt zum Aufbau einer neuen revolutionären Internationale der Arbeiterbewegung – der 5. Internationale! Keine Zukunft ohne Sozialismus ! Kein Sozialismus ohne Revolution ! Keine Revolution ohne Partei !

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